Laßt uns drücken gehen

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Ich habe schon früher darüber berichtet, wie sehr ich Off-Line Browsen hasse, aber einige Technologien, die ich diese Woche gesehen habe, lassen mich daran zweifeln.

Stellen Sie sich einen Ort vor, wo man ohne Ende Plattenplatz für sehr wenig Geld kaufen kann. Stellen Sie sich weiterhin vor, daß dieser Platz vom Cache Ihres Web-Browsers genutzt wird. Stellen Sie sich nun einen Weg vor, Tonnen von Web-Seiten auf Ihre lokale Maschine zu bringen. Wenn jetzt die Zeit zum Surfen gekommen ist, wären die Seiten in diesem gigantischem Cache. Jetzt stellen Sie sich einen Weg vor, daß das, was Sie innerhalb dieser Zeit suchen, Sie ohne Zugriff auf das Internet realisieren können. Stellen wir uns endgültig vor, daß dies alles über den Fernseher möglich ist, so daß es in jede Wohnung gebracht werden könnte.

Das ist die Microsoft (ja, tatsächlich !) Vision der Push-Technologie. Bevor ich dazu komme, zu erklären, wie es funktioniert, lassen Sie mich zum Spruch der Woche kommen:

"New Yorker sind nicht blöd," sagt Jared Lebow, ein Sprecher der TA. "Wenn Leute sehen, daß Ihnen ihr Pendeln leichter gemacht wird, denken wir, daß sie in ihrem eigenen Interesse handeln werden." Das war aus einem New York Times Artikel letzte Woche, der davon handelte, daß die TA plant, ihr Personal auf den U-Bahnhöfen dazu einzusetzen, drückende Leute vom Besteigen der Bahnen abzuhalten. Die Idee ist, abzuwarten, bis die Mitfahrer ausgestiegen aind. Von allen Reportagen dieser Woche scheint der Plan, genannt "Geh zur Seite und beschleunige Deine Fahrt", Wunder über Wunder, zu funktionieren. Bemerkenswert ist, daß die TA U-Bahn Polizei im Gegensatz zu Ihren Tokyoter Kollegen handeln, die versuchen, immer mehr Leute in die Wagen zu packen.

Drängelnde Menschen in der NY U-Bahn sind, zumindest für mich, eine akzeptierte Lebensform. Aber Push-Technologien sind von anderer Bedeutung. Tatsächlich, es gibt eine kleine Paralelle, was Drücken ausmacht und was nicht, obwohl es so aussieht, als ob jeder Verkäufer im Moment versucht, seine Waren in irgendeiner Form als Push-Ware zu charakterisieren. Sie können diese Aussage mit einer Vielzahl von Links und einigen guten Artikeln auf meiner Web-Seite untersuchen.

Das Wired Titelblatt über Push-Technologien regt mich auf. Schlecht editiert verspricht der Artikel viel und vermittelt wenig und spiegelt den gegenwärtigen Eindruck über die Push-Technologie wider. Er präsentiert eine große Zukunftsvision, vermittelt aber nicht, wie wir dort hin gelangen sollen.

Hier nun dazu meine Gedanken. So wie der Unterschied zwischen dem Tokyoter und dem NY U-Bahn Netz (eigentlich will ich in keine von beiden!), wenn es zu schiebenden Menschen in Richtung Bahn kommt, existieren verschiedene Push-Technolgie Märkte. Um genau zu sein, jedes mit seinen eigenen Bedürfnissen, möglichen Technologien und Anwendern:

1. Erweiterte E-Mail Benachrichtigung. Hier gibt es Anbieter wie Mercury Mail, die Ihnen die neusten Sport- oder Nachrichten-Informationen auf einer regulären Basis zusenden. Einiges davon ist aktuellen Inhalts, aber der wichtigste Teil der Nachricht besteht darin, daß sich am Status der Erde etwas geändert hat. E-Mail wird den größten Reiz und Nutzen der Push-Technologien ausmachen, weil jeder E-Mail nutzt und versteht, sogar PR Leute und Handels-Presse Herausgeber. Und E-Mail bietet die größte Freude für Herausgeber und Leser gleichermaßen.

2. Verwalten mehrerer Zustellpfade. Sie haben ein Publikum, daß den elektronischen Inhalt auf verschiedenen Wegen erhalten kann: Einige mögen E-Mail, andere Fax und sogar einige lieben es, Web-Seiten mit Bookmarks zu versehen. Sie wollen ein System, daß dies verwaltet und so etwas wie Diffusion´s IntraExpress könnte die Lösung sein (Sie haben mir Ihre Software versprochen und ich lasse Sie es wissen, wann ich sie zum Laufen gebracht habe).

3. Vereinfachte Navigation/Benachrichtigung von Änderungen komplexer Web-Seiten. Das ist der Markt, wo eine Firma eine Web-Seite mit Unmengen von Inhalten erstellt; wo kein Mensch sich die Zeit nimmt, irgendetwas davon zu lesen, weil er nicht navigieren kann oder will. So etwas wie Intermind Software ist die Lösung dafür. Dies ist der Bereich, der die meisten Mißverständnisse und Presse-Artikel hervorruft, aber das für diesen Markt am kritistischste Wort ist "vereinfacht". Firmen, die Ihr Intranet erstellen, sind nicht bereit, Sachen auszutesten und zu installieren, die Sie mit vielen Protokollen und Geräten unterstützen müssen. Das Intermind Produkt, das wie einige von Ihnen wissen, zum Abrufen dieser Artikel verwendet werden kann, benötigt kaum Arbeit zum Installieren und Warten.

4. Eine funktionsfähige Zustell-Entwicklungs-Plattform. Das ist der unbekannteste Markt, da niemand derzeit eine Vorstellung von den zu verwendenden Applikationen hat. Ich denke, daß Marimba die besten Chancen hat. Das Erstellen von Entwicklungstools ist ein bescheidener, langsam wachsender Markt und es gibt nur wenige Menschen außerhalb von Redmond, die wissen, wie sie damit umgehen müssen.

Wo passen die Millionen anderer Push-Technologie Anbieter hin? Die Antwort ist: Sie werden es nicht schaffen. Die Verfügbarkeit von Zehntausend von Kanälen und dem Senden allen Inhalts auf meine kleine Festplatte über einen Web-Browser Add-On funktioniert nicht.

Die Dinge, die ich bei Microsoft gesehen habe, werden dies verändern. Wenn Sie die Demo nicht haben, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um in Ihren Ankündigungen, die sie nennen.

Es existieren drei wichtige Dinge in ihren Ankündigungen. Zuerst will Microsoft versuchen, Breitband Kanäle des Fernsehens zum übertragen der Daten zu nutzen. Wenn Sie also einen Fernsehkanal, eine Sateliten-Antenne und eine große Festplatte besitzen, können Sie den kompletten Inhalt der Top 100 (200? Wer weiß?) Web-Seiten downloaden. Zweitens wollen Sie die Fernseherfahrung nutzen, um Publikum aufzubauen und um die Benutzerschnittstelle zu vereinfachen. Sie haben einen Bildschirm, der Ihnen ein Video innerhalb eines Rahmens zeigt, während auf dem anderen Rahmen HTML Informationen angeboten werden. Drittens haben Sie sich nicht mehr darum zu kümmern, welcher Inhalt lokal und welcher im Web liegt, weil Teil des Systems ist, danach zu fragen, welchen Inhalt man innerhalb der nächsten 24 Stunden erhalten möchte. Wenn die Breitband Bandbreite gewählt ist, können Sie herumirren (wenn Ihre Platte groß genug ist) und alle möglichen Sorten von Informationen erhalten.

Und auf einmal ergeben all die Reden über Breitband einen Sinn.

Nachdem Sie das Demo gesehen haben, möchte ich Sie an zwei Dinge erinnern: Meine Artikel, warum ich Off-Line Browsen hasse (den ich vor über einem Jahr geschrieben habe) und warum Konvergenz nicht funktionieren wird (geschrieben vor über drei Jahren) sind falsch. Wenn Sie an der Grenze zu Gigabytes sind und Sie eine lokale Kopie des Internets haben, das Sie interessiert, dann ist das in Ordnung. Wenn Sie Microsoft Entwicklungs-Tools für Fernseh-Produzenten haben, um für dieses neue System zu entwickeln, dann beginnt Konvergenz Sinn zu machen. Wenn Sie die oben erwähnten Artikel lesen wollen.

Das Microsoft Home Entertainment System ist kein Volltreffer. Hollywood hat HTML zu lernen, Breitband Fernsehen hat sich den PC-Systemen anzupassen und Festplattenpreise müssen sehr viel günstiger werden. Nichts von den eben genannten Dingen wird morgen oder bis zum Jahresende passieren. In der Zwischenzeit werde ich damit fortfahren, meine Festplatte mit mehr Rtikeln über Push-technologien zu füllen.

Neuigkeiten, Links und Werbung

Ich bin beschäftigt wie immer und die folgenden Artikel sind in den letzten paar Wochen entstanden:

Für Infoworld habe ich zwei Besprechungen über web Analyse Tools geschrieben: SiteSweeper, der nach unterbrochenen Links sucht und NetIntellect´s Traffic und Log Analyzer. Meine letzte Unterstützung für Netzwerk Computing ist Erstellen von Intranets auf NT. Ich habe die Einleitung und den Artikel über das Verwalten von Push-Veröffentlichungen für Intranets geschrieben. Abschließend sei meine letzte "Browser"-Kolumne genannt, in der ich über die Verwendung von animierten GIFS schreibe, um Ihre Web-Seite interessanter zu gestalten.

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Zurückliegende Veröffentlichungen

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